„Yagi“ tötet Dutzende Vietnamesen
Taifun zerstört Brücke und richtet immense Schäden im Norden Vietnams an
Hanoi, 10. September 2024. Nachdem er die Philippinen und Südchina verwüstete, hat der Jahrhundert-Taifun „Yagi“ auch in Vietnam eine Schneise der Zerstörung gezogen und den Tod von Dutzenden Menschen verursacht. Das geht aus Berichten des vietnamesischen Auslandssenders VTV 4 hervor.
Mopeds, Autos und ein Lkw fuhren auf der Brücke, als sie zusammen brach
Demnach brachte Yagi am Montag unter anderem eine größere Brücke über den Roten Fluss im Norden des Landes zum Einsturz und riss dabei mehrere Fahrzeuge in die Tiefe. Zeugen berichteten, dass gerade mehrere Motorräder, ein Lkw und Autos die Brücke querten, als sie in sich zusammen brach. Nach den Opfern des Desasters wird immer noch gesucht. Ihre Überlebenschancen dürften freilich in dem reißenden Fluss gering sind. Die 375 Meter lange Phong-Chau-Brücke wurde 1995 etwa 100 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Hanoi gebaut. Damals seien bereits überholte Technologien beim Brückenbau eingesetzt worden, hieß es bei „VTV 4“.
Bericht von VTV 4:
Behörden gehen von mindestens 59 Toten und Vermissten aus
Insgesamt haben die Behörden in Vietnam durch Yagi-Auswirkungen 59 Menschen als tot oder als vermisst eingestuft. So habe der Taifun selbst mindestens neun Menschen getötet. Weitere 50 Menschen würden infolge von Erdrutschen und Blitzfluten vermisst oder seien gestorben. Mindestens 251 Menschen wurden verletzt.
Auch Touristen-Hochburg Sa Pa überschwemmt
Außerdem hat der Taifun zahlreiche Häuser, Straßen, Felder und Infrastruktur-Einrichtungen beschädigt, teils auch komplett zerstört. Betroffen sind vor allem Städte und Dörfer in den nördlichen Provinzen Vietnams, unter anderem die bei Touristen beliebte Stadt Sa Pa nahe der Grenze zu China. Das ganze Ausmaß der Schäden ist noch nicht mal annähernd beziffert.
Die Vietnamesen sind zwar häufige Naturkatastrophen gewohnt: Jedes Jahr trifft mindestens ein halbes Dutzend Stürme unterschiedlicher Stärke die Küsten von Vietnam, vor allem im Norden und in der Mitte des Landes. Auch zerstören Erdrutsche und Springfluten oft komplette Dörfer und isolieren ganze Regionen, weil dann alle Zufahrtsstraßen unbefahrbar sind. Die Behörden des kommunistischen regierten Landes gehen aber davon aus, dass „Yagi“ der schwerste Taifun seit Jahrzehnten war.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quelle: VTV 4