Weniger Corona-Tote in Vietnam
Vorsichtige Lockerungen in Hanoi und HCM angekündigt
Hanoi/Ho-Chi-Minh-Stadt, 29. September 2021. In Vietnam deutet sich nach einer starken Corona-Welle eine leichte Entspannung der Lage an: Laut Berichten des staatlichen Fernsehsenders VTV4 sinken insbesondere in Ho-Chi-Minh-Stadt (HCM, alias Saigon) die Infizierten- und Totenzahlen endlich. Ab Oktober wollen die Behörden daher den Ausnahmezustand in der südlichen Metropole lockern, in Hanoi haben sie damit schon angefangen.
Diese Einschätzung deckt sich mit den Statistiken der „Johns Hopkins University“ in den USA. Demnach ist in ganz Vietnam die Zahl der Corona-Toten von den Höchstwerten im August mit rund 2500 pro Woche auf zuletzt rund 1500 gesunken. Die kommunistische Führung in Vietnam führt den Rückgang auf ihren restriktiven Anti-Corona-Kurs zurück.
HCM war zwei Monate lang lahmgelegt
So war das öffentliche Leben in HCM rund zwei Monate lang völlig heruntergefahren. Zeitweise galt in einigen Distrikten der Neun-Millionen-Stadt eine besonders strenge Variante der „Direktive 16“, die der chinesischen Wuhan-Lösung ähnelte: In dieser Zeit durften die Menschen noch nicht einmal für Lebensmitteleinkäufe ihre Häuser verlassen und wurden vom Militär und staatlich beauftragten Gruppen mit Essen versorgt.
Viele Unternehmen am Rande der Pleite
Die nun angekündigten Lockerungen dürften auch mit wirtschaftlichen Erwägungen zu tun haben: Die KP setzt seit zwei Jahren auf eine zweigleisige Politik, die die Menschen und den Wirtschaftsaufschwung gleichermaßen sichern soll. Das war zuletzt im Süden nicht mehr möglich gewesen, obwohl die Belegschaft in vielerorts bereits Tag und Nacht in den Fabriken blieb, um weiterarbeiten zu können, andere Werke ganz schließen mussten. Allerdings häufen derzeit vor allem in HCM die Meldungen von Unternehmen, dass sie allenfalls noch einen Monat im Regime der Direktive 16 überleben können. Dies betrifft vor allem Unternehmen aus Handel, Gastronomie und Tourismus.
Autor: hw
Quellen: VTV4 u.a.