Binh Thuan will Hotels Ende Oktober wieder öffnen
Nach Corona-Ausgangssperre will Volkskomitee den wichtigen Tourismussektor wieder ankurbeln
Phan Thiet, 25. September 2021. Nach einer größeren Corona-Welle und einer längeren Ausgangssperre – neudeutsch: Lockdown, in Vietnam „Direktive 16“ genannt – will die Küstenprovinz Binh Thuan in Südvietnam nun bald wieder Touristen zulassen. Das hat der vietnamesische Staatsfernsehsender VTV4 mitgeteilt.
Zunächst öffnen nur Hotels der höheren Kategorien
Demnach können in einer „Phase 1“ ab Ende Oktober wieder Hotels der oberen Kategorien wieder öffnen. Das zuständige Volkskomitee in Binh Thuans Hauptstadt Phan Thiet will dann zunächst die Erfahrungen mit Phase I und die Entwicklung der Infektionszahlen in der Provinz abwarten, bevor es eine Phase II mit weitergehenden Öffnungen erlaubt.
Vermutlich zunächst nur Übernachtungsgäste aus Inland
Welche Gäste das Volkskomitee zulässt, blieb vorerst offen. Vermutlich wird es sich dabei aber ausschließlich um Inlands-Touristen handeln. Denn zu Beginn der Corona-Pandemie hatte die kommunistische Regierung in Hanoi den internationalen Reiseverkehr gestoppt, Visa ausgesetzt und nur noch in Ausnahmefällen westliche Ausländer ins Land gelassen. Daran hat sich bislang kaum etwas geändert. Weil Corona an Vietnam über ein Jahr lang bei nur geringen Infektionszahlen weitgehend vorbeiging, hatte die Regierung in diesem Jahr zunächst ein „Sandkasten“-Modell auf der Ferieninsel Phu Coc gestartet: Ähnlich wie beim thailändischen „Sandbox“-Modell sollten ausländische Touristen auf der Insel stark abgeschirmt und oft getestet wieder Urlaub machen dürfen. Doch dann stiegen plötzlich ab Mai 2021 die Corona-Zahlen in Vietnam steil in die Höhe, strenge Ausgangssperren und andere neue Restriktionen waren die Folge.
Südvietnamesische Provinz stark vom Tourismus abhängig
Die Provinz Binh Thuan lebt in hohem Maße von Tourismus, Landwirtschaft, Fischfang und Bergbau. Zu den bekannteren Endprodukten gehört Fischsoße. Die meisten dieser Sektoren liegen derzeit völlig am Boden. Besonders beliebt – insbesondere unter russischen Reisenden – ist das zu einem Touristenzentrum ausgebaute ehemalige Fischerdorf Mui Ne neben Phan Thiet mit den nahen Sanddünen. Da es in sozialistischen Vietnam nur rudimentäre und sporadische Sozialhilfestrukturen gibt, ist das derzeitiges Anti-Corona-Regime für die Menschen dort eine enorme Belastung.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: VTV4 u.a.