Amkor montiert Chips in Vietnam

Amkor montiert Chips in Vietnam

August 31, 2023 Aus Von Heiko
Damit aus prozessierten Wafern verwendbare Schaltkreise werden, müssen sie in einzelne Chips zersägt, mit Kontakten versehen und in Gehäuse gepackt werden. Das geschieht in Backend-Fabriken, wie sie Amkor u.a. in Vietnam betreibt. Foto: Heiko Weckbrodt

Damit aus prozessierten Wafern verwendbare Schaltkreise werden, müssen sie in einzelne Chips zersägt, mit Kontakten versehen und in Gehäuse gepackt werden. Das geschieht in Backend-Fabriken, wie sie Amkor u.a. in Vietnam betreibt. Foto: Heiko Weckbrodt

US-Elektronikunternehmen hat Viertelmilliarde in Bắc Ninh investiert

Bac Ninh/Tempe, 31. Oktober 2023. Vietnam profitiert zunehmend von den westlichen Debatten um gestörte Lieferketten, Resilienz und zu hoher Abhängigkeit von China. So will „Amkor Technology“ aus Tempe in Arizona im Oktober 2023 eine neue Fabrik in Bắc Ninh nordöstlich von Vietnam eröffnen. Dort endmontiert das US-Elektronikunternehmen künftig Schaltkreise („Backend“) und testet sie durch, bevor die Chips an die Kunden ausgeliefert werden. Das geht aus einer Amkor-Ankündigung hervor.

Multi-Chip-Module und Schaltkreis-Tests im Fokus

„Amkor erweitert seine Produktionspräsenz nach Vietnam, um den Kundenbedarf nach einer alternativen Lieferkettenlösung für fortgeschrittene Multi-Chip-Module und Speicher sowie andere Verpackungslösungen in Zukunft zu decken“, hieß es von dem US-Unternehmen. Die intelligente Fabrik Bắc Ninh beherrsche die gesamte Entwicklungskette vom Design bis hin zu den Chiptests. Der Standort von „Amkor Technology Vietnam“ (ATV) in Bắc Ninh umfasst insgesamt rund 230.000 Quadratmeter. Der Reinraum selbst bietet 20.000 Quadratmeter Platz. In der aktuellen Ausbaustufe investiert Amkor rund eine Viertelmilliarde Dollar in die Fabrik in Vietnam.

Amkor auch in Europa aktiv

Amkor wurde 1968 gegründet und ist heute auf Chip-Endmontage und Tests spezialisiert. In Europa bauen die US-Amerikaner seit geraumer Zeit ihre Präsenz in Portugal aus – die dortige Regierung fördert den Ausbau einer eigenen Mikroelektronik derzeit besonders intensiv. Enge Beziehungen bestehen wiederum zwischen Porto und Dresden: Die dortige Backend-Fabrik wurde ursprünglich von Qimonda Dresden mitaufgebaut und eingerichtet. Nach der Qimonda-Pleite übernahm erst Nanium und dann Amkor die Fabrik. Und jüngst hat Globalfoudries seine Backend-Abteilung aus dem Dresdner Werk im Zuge eines Kooperationsprojektes zu Amkor nach Porto verlagert.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Amkor, Oiger-Archiv