Wie komme ich in Vietnam ins Internet?
Hanoi, 6. Februar 2020. In puncto Internet ist Vietnam alles andere als ein Entwicklungsland. Hier ein paar Tipps, wie man dort preiswert oder gratis ins Netz kommt – sei es per WLAN oder 4G-Mobilfunk.
Einerseits bieten in Vietnam viel mehr Cafés, Restaurants und Hotels als in Deutschland kostenlose WLAN-Zugänge ins Internet, bis hin zur kleinsten Suppenküche. Diese Wifi-Netze sind mittlerweile meist verschlüsselt, aber gar nicht so selten immer noch unverschlüsselt beziehungsweise mit Gaga-Passworten wie 1234567 „geschützt“. Auch In einigen Bussen liegen gratis WLAN-Zugänge an. Aber verlassen kann man sich darauf nicht, auch wenn der Bus damit beworben wird.
Recht gut sieht es in Vietnam Mit dem Mobilfunk aus. Es gibt mehrere konkurrierende Mobilfunk-Anbieter, private wie auch einen militärischen. Und deren Netzabdeckung ist – zumindest in den Städten auch dicht. Verfügbar ist vielerorts LTE alias 4G.
Zwar kann der Tourist aus Europa in Vietnam auch das Roaming seines Heimat-Dienstleisters nutzen, Aber das geht schnell ins Geld. Sinnvoller ist es, sich gleich am Anreisetag eine vietnamesische SIM-Karte zuzulegen. Die gibt es inzwischen auch als Mehr oder minder reine Internet-Prepaid-Karten.
Wieviel kostet eine Internet-SIM für 1 Monat? Ein Beispiel
Der Anbieter Viettel zu Beispiel bietet solche Internet-SIMs für einen Monat zu Preisen ab 160.000 Dong an, was im Februar 2020 etwa 6,40 Euro entspricht. Ich persönlich habe die 190.000-Dong-Variante (etwa 7,60) genommen: Da sind 5 Statt nur 2 Gigabyte inklusive und ein kleiner Telefoniebetrag von 10.000 Dong, um immer mal ein Taxi rufen zu können. Um eine SIM-Karte zu bekommen, muss man sich indes mit Foto und Personalien beim Anbieter registrieren lassen.
Wissen sollte man allerdings, dass hinter Viettel eben das vietnamesische Militär steckt. Allerdings würde ich bei jedem Anbieter in einem kommunistischen Land wie Vietnam davon ausgehen, dass der „Große Bruder“ mithören kann. Erst 2019 hatte das von der KP gestellte Parlament ein neues „Cybersicherheitsgesetz“ verabschiedet, das auch sogenannte „Falschmeldungen“ im Internet unter Strafe stellt und auch in anderen Punkten die Meinungsfreiheit einschränken kann.
Zurück zu den eher technischen Aspekten: Neben Viettel gibt es noch vier weitere Mobilfunkanbieter im Land: Mobifone, Vinaphone, Gmobile und Vietnamobile. Wer es etwas üppiger braucht, bekommt beispielsweise für 300.000 Dong (auch wieder: Stand Februar 2020) für 1 Monat 120 Gigabyte mit dem 4G-Netz, wobei hier auch Telefonate inklusive sind.
Und noch ein Tipp: Wer ein Smartphone mit 2 SIM-Steckplätzen hat, ist im Vorteil. Denn wer seine eigene Heimat-SIM-Katze herausnehmen muss, kann zum Beispiel keine WhatsApp-Nachrichten mehr empfangen.
Autor: Heiko Weckbrodt