Über 100 Tote nach Starkregen in Zentralvietnam

Über 100 Tote nach Starkregen in Zentralvietnam

Oktober 21, 2020 Aus Von Heiko
In Mittelvietnam ist man,, wie diese Archivaufnahme von 2016 zeigt, reißende und unberechenbar über ihre Ufer tretende Flüsse gewöhnt. Die Überschwemmungen im Oktober 2020 haben aber eine katastrophale Dimension erreicht. Foto: Heiko Weckbrodt

In Mittelvietnam ist man,, wie diese Archivaufnahme von 2016 zeigt, reißende und unberechenbar über ihre Ufer tretende Flüsse gewöhnt. Die Überschwemmungen im Oktober 2020 haben aber eine katastrophale Dimension erreicht. Foto: Heiko Weckbrodt

Dörfer eingeschlossen, Kraftwerk unerreichbar, Straßen zerstört

Hue, 21. Oktober 2020. Durch weitere heftige Regenfälle, Überschwemmungen und Erdrutsche hat sich die Lage für viele Menschen in der zentralvietnamesischen Katastrophenregion erneut verschärft: Neben der Provinz um die alte Kaiserstadt Hue, über die wir bereits berichtet haben, wurden zuletzt auch die Provinzen Quảng Trị und Quang Bình stark in Mitleidenschaft gezogen. An einigen Flüssen, die sich teils binnen Stunden in reißende Ströme verwandelt hatten, sinken die Pegel nun aber anscheinend langsam.

Neuer Anlauf, eingeschlossene Arbeiter zu bergen

Das Staatsfernsehen VTV bezifferte die menschlichen Verluste bis gestern Abend auf 132: 105 Menschen starben durch die Unwetterfolgen, etwa zwei Dutzend werden noch vermisst. Dazu gehören auch 15 Bauarbeiter vom Wasserkraftwerk Rao Trang 3 rund 50 Kilometer westlich von Hue, die seit Tagen eingeschlossen sind – oder tot, wie viele inzwischen befürchten. Ein früherer Rettungsversuch endete dramatisch: 13 Soldaten, die zur Bergung der Arbeiter aufgebrochen waren, starben alle auf ihrer Mission. Gestern Nacht arbeiteten Soldaten und andere Helfer mit eher leichter Technik und teils mit bloßen Händen daran, eine erste Straße zum Kraftwerk so zu räumen, dass ein neuer Rettungsversuch mit einem Fahrzeug gestartet werden kann.

Bericht des Staatsfernsehens
VTV von der Katastrophe:

Schwere Schäden an der Infrastruktur

Die Schäden an der Infrastruktur in Mittelvietnam sind noch kaum überschaubar: Sturzbäche und Erdrutsche verschütteten und zerstörten Teile von mindestens 60 überregionalen Landstraßen und zahlreichen lokalen Straßen. Viele Dörfer waren und sind von der Außenwelt abgeschnitten. Die Menschen dort mussten mit Trockenudeln und anderen Hilfspaketen versorgt werden. Die staatliche Fluggesellschaft „Vietnam Airlines“ und deren private Konkurrenz „Bamboo Airlines“ haben angekündigt, Hilfsgüter mit Gratisflügen in die Katastrophenregion zu bringen.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen; VTV News, Berichte auf Facebook, Oiger-Archiv