Neue Milliardenspritze für Autobauer Vinfast
Milliardär alimentiert seinen Autohersteller mit erneutem Nachschlag
Hai Hong/Hanoi, 12. November 2024. Milliardär Pham Nhat Vuong schießt dem defizitären vietnamesischen Autohersteller „Vinfast“ weitere Milliarden zu. Das geht aus einer Mitteilung der Vinfast-Muttergesellschaft „Vingroup“ hervor.
Hilfspaket kommt teils als Kredit, teils als Privatzuschuss
Demnach erhalten die Autobauer aus dem nordvietnamesischen Hai Phong noch mal umgerechnet 2,1 Milliarden Dollar aus der Privatschatulle des Vingroup-Gründers. Weitere 1,4 Milliarden Dollar gibt die Vingroup ihrer Tochter bis 2026 als Kredit. Bereits angehäufte Schulden im Gegenwert von 3,3 Milliarden Dollar wandelt der Mutterkonzern in dividendenberechtigte Vorzugsaktien um.
Mit dem Geld will Gründer Pham Nhat Vuong eines seiner Lieblingsprojekte – den Aufbau einer eigenen vietnamesischen Autoproduktion – vorerst weiter alimentieren, obwohl Vinfast hinter den ursprünglichen geschäftlichen Erwartungen deutlich zurückliegt. Insbesondere soll der Nachschlag dem Autobauer helfen, seine laufenden Kosten zu decken und Ende 2026 in die Gewinnzone zu kommen.
Bereits in der Vergangenheit hatte Pham Nhat Vuong Milliardenbeträge aus seinem Privatvermögen und aus dem Konzernkapital für Vinfast nachschießen müssen. In den ersten zehn Monaten des Jahres 2024 hat Vinfast nur 51.000 Elektroautos verkaufen können – und die zunächst erwarteten Exporte schwächeln ohnehin. Daher fokussiert sich das Unternehmen nun stärker als zunächst geplant auf den vietnamesischen Binnenmarkt und auf billige „Volksstromer“.
Autor: hw
Quellen: Vinfast, Oiger-Archiv