Vietnamesischer Milliardär Pham stützt Vinfast mit Milliardenpaket
In Vietnam ist Vinfast schon einigermaßen in der Fläche vertreten, doch der nationale Markt dürfte für das ambitionierte Projekt nicht reichen. International sind die Stromer der Vietnamesen aber kaum irgendwo zu finden. Foto: Heiko Weckbrodt
Autotochter bekommt weitere 2,5 Milliarden Dollar
Hanoi, 27. April 2023. Der vietnamesische Milliardär Pham Nhat Vuong schießt seiner Autotochter Vinfast weitere 2,5 Milliarden Dollar zu, damit diese endlich in Schwung kommt – vor allem auch international. Das geht aus einer Mitteilung der Vinfast-Mutter „Vingroup“ hervor. Der Konzern gehört Pham Nhat Vuong, mit ihm wurde er der erste Dollarmilliardär Vietnams.
Foto: Vinfast
Kredite und neue Kapitaleinlagen sollen Wachstum ankurbeln
Von den 2,5 Milliarden Dollar werden 1,5 Milliarden direkte Einlagen sein, die verbleibende Milliarde kann sich Vinfast beim Mutterkonzern leihen. Mit dieser zusätzlichen finanziellen Unterstützung bekomme Vinfast Zugang zu weiteren Ressourcen, „um seine Entwicklung voranzutreiben und seine Wachstumsziele auf dem globalen Markt zu beschleunigen“, hieß es von der Vingroup.
Gründer schießt aus Privatvermögen nach
„Der Aufbau einer nationalen Marke, die auf dem internationalen Markt konkurrieren kann, ist besonders schwierig und herausfordernd“, erklärte ein Sprecher des Konzernvorsitzenden. Pham Nhat Vuong plane daher, „einige seiner persönlichen Vermögenswerte zu spenden, um Vinfast während der entscheidenden Beschleunigungsphase mit Energie zu versorgen, um ein Zeichen Vietnams auf dem weltweiten Markt für Elektrofahrzeuge zu setzen. Der Erfolg von Vinfast wird die Entwicklung der vietnamesischen Industrie und Technologie fördern und gleichzeitig aktiv zur globalen grünen Transformation beitragen.“
Ehrgeiziges Programm für das ganze Land
Pham Nhat Vuong hatte Vinfast 2017 gegründet, um eine eigene vietnamesische Automarke und -industrie aufzubauen. Vorher gab es in Vietnam nur Lizenzproduktionen internationaler Autofirmen und Mopedproduktionen. Insofern steht dahinter auch die Hoffnung, mit einer eigenen Fahrzeugindustrie der gesamten vietnamesischen Wirtschaft neue Impulse zu geben.
Die erste Fabrik in Haiphong im Norden des Landes sowie die ersten Automodelle entwickelte und baute Vinfast mit Hilfe von BMW und durch den italienischen Designer Pininfarina. Seit 2022 ist Vinfast ganz auf Elektroautos, -mopeds und -busse eingeschwenkt. Auf Vietnams Straßen sieht man auch schon einige Vinfast-Autos und -Mopeds fahren, obgleich viele Vietnamesen der Qualität der „eigenen“ Fahrzeuge immer noch misstrauen. Vinfast versucht derzeit allerdings mit seinen Elektro-SUV-Autos auch international zu reüssieren, vor allem in den USA und Europa, hat hier allerdings noch keine durchschlagenden Erfolge verbuchen können. Womöglich könnten die Milliarden vom Gründer eben diese internationale Expansion endlich in Gang bringen.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: Vingroup, Oiger-Archiv