Großer Wasserpark soll Touristen nach Phan Thiet locken

Großer Wasserpark soll Touristen nach Phan Thiet locken

März 5, 2024 Aus Von Heiko
Wasserburg für Kinder.  Foto: Heiko Weckbrodt

Wasserburg für Kinder. Foto: Heiko Weckbrodt

Badelandschaft richtet sich vor allem an Familien, Touristen und Nichtschwimmer

Phan Thiet, 5. März 2024. Die Küstenstadt Phan Thiet östlich von Saigon ist vor allem für die Strände und Restaurant-Meilen im ehemals benachbarten Fischerdorf Mui Ne bekannt. Einheimische denken vielleicht auch noch an die Fischsoße, für die die Provinz Binh Thuan bekannt ist. Inzwischen hat Phan Thiet aber eine weitere Touristenattraktion bekommen: Zwölf Kilometer südwestlich des urbanen Kerns hat die Novaland-Gruppe des vietnamesischen Milliardärs B’i Thnh Nh’n ein „Novaworld“ genanntes neues, privates Vergnügungs-Stadtviertel samt Wasserpark zu bauen begonnen.

Milliardär rechnet mit großer touristischer Zukunft der Provinz Binh Thuan

Der Komplex soll im Endausbau 1000 Hektar mit Ressort-Villen, Riesenrad, Labyrinth, Streichelzoo, einen Vergnügungspark, einen Marktplatz und anderes mehr umfassen. Bisher ist (Stand 2024) erst ein Teil davon realisiert und ausgelastet. Besonders aufwendig ist die integrierte „Waterworld“ genannte Badelandschaft: Ein eigener Vergnügungspark vor allem für Nichtschwimmer voller Wasserspiele. Der richtet sich sichtlich vor allem an die immensen Touristenströme, mit denen B’i Thnh Nh’n in Zukunft rechnet: Mit Ticketpreisen von umgerechnet rund 14 Euro ist der Eintritt für die meisten Vietnamesen in der Provinz viel zu teuer. Da aber Corona die vorher recht rasanten Zuwächse an ausländischen Touristen nach Vietnam erst mal ausgebremst hat, ist der Wasserpark zumindest wochentags und vormittags fast leergefegt, von wenigen internationalen Badegästen abgesehen.

Wasserspielplatz für Kleinkinder. Foto: Heiko Weckbrodt

Wasserspielplatz für Kleinkinder. Foto: Heiko Weckbrodt

Viele Attraktionen für Kinder und Jugendliche

Attraktiv für Familienausflüge ist der Wasserpark aber zweifellos, wenn man nicht auf richtiges Schwimmen aus ist: Da gibt es ausgedehnte Wasserspielplätze für kleinere Kindern, aus deren Spielgeräten überall Wasser hervor spritzt, während sich die Eltern auf beschatteten Liegen ausruhen können. Gleich daneben ist eine haushohe Wasserburg entstanden, in des überall plätschert, gießt und umher spritzt. Ein paar Schritte weiter können ältere Kinder und Erwachsene – angeschnallt und mit Schutzhelmen versehen – durch die überdimensionale Takelage eines Piratenschiffs klettern. Daneben gibt es Tausch- und Kletterbecken. Hübsch in Szene gesetzt ist auch die Delphin-Lagune, die sich in regelmäßigen Abständen von einer beschaulichen Strandszenerie in ein Wellenbad verwandelt. Auf Unerschrockene wartet zudem eine riesige Rutsche, die einer Achterbahn in einer Muschel ähnelt.

Nasses Vergnügen: Klettern im Piratenschiff. Foto: Heiko Weckbrodt

Nasses Vergnügen: Klettern im Piratenschiff. Foto: Heiko Weckbrodt

Viele Vietnamesen sind Nichtschwimmer – und darauf richtet sich auch der Wasserpark aus

Da viele Vietnamesen nicht schwimmen können, eskortieren reichlich „Life Guards“ alle diese Attraktionen, zudem ist kaum ein Becken tiefer als 1,40 Meter – die meisten noch weit flacher. Schwimmer fühlen sich da eher überbemuttert, weil die Wächter möglichst jedem Rettungswesten aufzuzwingen versuchen und zum Beispiel keinen in die Schwimmerbereiche des Wellenbades lassen.

Volle Dröhnung und Bikini-Mädchen

Dafür noch ein Pluspunkt in den Augen männlicher Besucher: Zu Spitzenzeiten eskortieren Bikinimädchen den Eingang in die Wasserwelt und spritzen die Besucher mit Wasserpistolen voll, unter ohrenbetäubender Musik aus riesigen Lautsprecherboxen. Okay, letzteres ist vielleicht nicht ganz so schön, aber in Vietnam ist man in dieser Hinsicht einiges gewöhnt.

Der praktische Ablauf:

Noch ein paar Hinweise zum praktischen Ablauf: Vor der Wasserwelt gibt es einen großen Parkplatz Die Eintrittskarten sind zwar nicht billig, gelten aber für einen ganzen Tag. Erhältlich sind sie am Ticketschalter rechts neben den Automatikschranken hinter der Ballon-Plastik am Haupteingang. Danach sollte der Besucher links in die Umkleide einschwenken. Dort gibt es gegen eine kleine Gebühr (20.000 Dong) und 50.000 Dong Pfand (die man am Ende zurückerhält, wenn man Armband und Quittung wieder am Tresen abliefert) ein nummeriertes Armband mit Transponder-Code. Damit können Besucher dann jeweils einen bestimmten Schrank in den Umkleide-Arealen (getrennt nach männlich, weiblich und Familie) öffnen. Von dort aus kann man sich dann in Badeklamotten bzw. mit Tasche oder Rucksack frei im Gelände bewegen. Anders als in manch anderem Vergnügungspark sind auch keine weiteren Gebühren für die einzelnen Attraktionen fällig. Für Hungrige gibt es nahe der Kleinkinder-Badelandschaft einen Südkorea-Imbiss und weiter hinten, nahe der Delphin-Lagune, ein architektonisch auffälliges Restaurant mit vietnamesischen und einigen internationalen Speisen.

Extravagant gestaltetes Restarant im Wasserparkl Phan Thiet. Foto: Heiko Weckbrodt

Extravagant gestaltetes Restarant im Wasserparkl Phan Thiet. Foto: Heiko Weckbrodt

Fazit: Lohnt sich für längeren Familienausflug

Der Wasserpark macht ordentlich was her, ist phantasievoll gestaltet und vor allem für Kinder attraktiv. Becken für Schwimmer fehlen leider. Weil es aber viele Wasserspiele und genug Liegen mit Schattenplätzen gibt, lohnt sich auch ein längerer Aufenthalt in der Familie. Apropos Schatten: Europäer sollten auf keinen Fall die Ultraviolett-Dosen unterschätzen, mit denen die Sonne vor allem zwischen 11 und 16 Uhr in der Sommerzeit in Südvietnam auf den Planeten herunterprasselt. Also: Wer empfindliche Haut hat, sollte sich auch zwischendurch mit LSF-50-Sonnencreme einschmieren, sich möglichst im Schatten bewegen und Hut oder Mütze tragen.

Für die meisten Einheimischen kaum erschwinglich

Und auch das sei nicht verschwiegen: In der Wasserwelt der Novaworld spiegeln sich ein Stück weit eben auch die neuen wirtschaftlichen Realitäten und Schichtgrenzen im heutigen Vietnam: Auf der einen Seiten die Touristen und vergleichsweise wenige wohlhabend gewordene Vietnamesen, während sich die meisten Einheimischen die hohen Eintrittspreise gar nicht leisten können – und höchstens als Putzkolonnen oder „Lebensretter“ auf das Areal kommen.

Kurzüberblick

  • Name: „Wonderland Water Park“
  • Typ: Wasser-Vergnügungspark
  • Ort: Phan Thier, Vietnam, Lac Long Quan
  • Eintritt: 350.000 Dong (ca. 14 Euro) für Erwachsene, 250.000 Dong (ca. 10 Euro) für Kinder
  • Weitere Infos gibt es hier im Netz

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Vor-Ort-Besuch, Novagroup